Clinisys übernimmt Vorreiterrolle bei der Einführung des FHIR Diagnostic Report-Formats
Die belgische Regierung hat einen ehrgeizigen Plan auf den Weg gebracht, um einen standardisierten und strukturierten Austausch aller Laborergebnisse mit den Softwaresystemen der Hausärzte zu gewährleisten.
Um dies zu erreichen, soll künftig landesweit das HL7® FHIR® Diagnostic Report Format in Kombination mit den LOINC- und SNOMED CT-Terminologien verwendet werden. Wir bei Clinisys sind auf diese Umstellung bereits bestens vorbereitet, und auch unsere Kunden machen sich auf den Weg!
Die Voraussetzung: gründliche Vorbereitung
Eine solche grundlegende Umstellung lässt sich natürlich nicht über Nacht umsetzen. Um von Anfang an gut vorbereitet zu sein, hat Clinisys im Jahr 2021 auf Initiative von Agoria (dem belgischen Arbeitgeberverband für Technologieunternehmen) ein Pilotprojekt gestartet. Ziel war es, die Definitionen für einen strukturierten Austausch von Laborergebnissen auf der Grundlage von FHIR weiterzuentwickeln und einen neuen Translator zu entwickeln, dessen Beobachtungen nach dem LOINC-Modell und in einigen Fällen nach SNOMED CT kodiert sind.
Zwei unserer Kunden haben sich an dem Pilotprojekt beteiligt: UZ Gent mit Tom Fiers und CHU Charleroi mit Philippe Cauchie. Beide waren sehr eng an der Entwicklung des Translators (oder Übersetzers) beteiligt, der in der Zwischenzeit sehr gründlich und erfolgreich getestet wurde.
Viel zu tun für die Anbieter von Softwarelösungen
Es gab jedoch noch viel zu tun, um die Softwarelösungen der Hausärzte so anzupassen, dass sie die Nachrichten empfangen konnten. Die Softwareanbieter begannen sofort mit den notwendigen Anpassungen, und nach einem Jahr harter Arbeit waren die Lösungen bereit für eine neue Testphase im Jahr 2023.
Viele unserer belgischen GLIMS-Kunden waren gerne bereit, an diesen Tests teilzunehmen. Sie installierten den neuen Translator und bereiteten ihre Datenbanken darauf vor, Ergebnisse gemäß LOINC und SNOMED CT zu melden und sie dann im FHIR Diagnostic Report-Format mit den Softwarelösungen der Ärzte zu teilen.
Belgien geht voran
Sobald die Tests erfolgreich abgeschlossen sind, wird die belgische Regierung alle Labore im Land per Gesetz dazu verpflichten, Laborergebnisse im Format des FHIR-Diagnoseberichts an die GP-Pakete zu übertragen. Während des DIGIRELAB-Treffens von eHealth am 22.5. wurde mitgeteilt, dass das Senden eines PDFs ab der ersten Phase des FHIR-Projekts obligatorisch sein wird.
Filip Migom, Produktmanager bei GLIMS, sagt: “Wir sind sehr stolz darauf, dass wir bei der Einführung von FHIR Diagnostic Report in Belgien eine Vorreiterrolle spielen. Auch in anderen Ländern gibt es ein wachsendes Interesse daran, die internationale Kodierung und den internationalen Standard anstelle der nationalen Formate zu verwenden. Dies wird einen reibungslosen Austausch von Laborergebnissen auch über nationale Grenzen hinweg ermöglichen.
Dank des innovativen Projekts, das derzeit in Belgien läuft, konnten wir bei Clinisys das Wissen und die Werkzeuge aufbauen, die es uns ermöglichen, auch Laboren im Ausland die bestmögliche Unterstützung zu bieten, wenn sie auf FHIR Diagnostic Report umsteigen wollen.”
Der Ansatz von Clinisys:
“Wir installieren den Translator und eine Berichtsvorlage bei unseren Kunden und geben ihnen Werkzeuge und Dokumentationen an die Hand, damit sie so unabhängig und selbständig wie möglich arbeiten können – z. B. ein Dokument, in dem die Konfiguration für die Anwendung der Kodierungssysteme LOINC und SNOMED CT erläutert wird. Auf dieser Grundlage können die Labore die Kodierungssysteme mit ihren eigenen Properties ausfüllen, z. B. Antibiotikaeinheiten mit dem entsprechenden Code. Wir bringen ihnen auch bei, wie sie alles testen und Fehler beheben können. Und wir von Clinisys sind natürlich immer für sie da, wenn es Fragen gibt”, schließt Nicki Van Driessche, Projektingenieur bei Clinisys.
Wir sind sehr stolz darauf, dass wir bei der Einführung von FHIR Diagnostic Report in Belgien eine Vorreiterrolle spielen. Dank dieses innovativen Projekts konnten wir bei Clinisys das Wissen und die Werkzeuge aufbauen, die es uns ermöglichen, auch Laboren im Ausland die bestmögliche Unterstützung zu bieten, wenn sie auf FHIR Diagnostic Report umsteigen wollen.
Wussten Sie schon?
Auch in Deutschland führt Clinisys ein FHIR-Projekt durch. Hier werden wir Infektionen aus der GLIMS-Mikrobiologie via DEMIS* im FHIR-Standard an das Infektions-Meldezentrum des RKI melden. Dieses Projekt hilft uns, uns weiter mit dem FHIR-Standard auseinanderzusetzen und unser Know-how auszubauen.
*DEMIS steht für: Deutsches Elektronisches Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz.
Was ist FHIR?
FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources) ist ein weltweit anerkannter Standard für den Austausch von Gesundheitsdaten zwischen verschiedenen Systemen und Plattformen. Er wurde von Health Level Seven International (HL7) veröffentlicht.
FHIR ist flexibel und nutzt Webstandards, so dass eine schnelle Implementation möglich ist. Terminologiestandards wie LOINC, SNOMED CT, UCUM und ICD sind im Sinne einer “einheitlichen Sprache” eng mit FHIR verbunden und können durch HL7 unterstützt werden. All dies ermöglicht den schnellen Austausch von Gesundheitsinformationen, der für eine effiziente und effektive Gesundheitsversorgung unerlässlich ist.